Gina Lollobrigida
Luigina „Gina“ Lollobrigida (* 4. Juli 1927 in Subiaco, Italien) ist eine italienische Schauspielerin, Fotografin und Bildhauerin. Seit Mitte der 1940er Jahre wirkte sie in siebzig Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter sowohl Komödien als auch Dramen. Sie avancierte zum Sexsymbol des italienischen Kinos in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schauspielerin wurde einem internationalen Publikum durch den Historienfilm Fanfan, der Husar (1952) bekannt. Bis Ende der 1960er Jahre folgten auch Auftritte in internationalen Kinoproduktionen (unter anderem Trapez, Der Glöckner von Notre Dame, Fremde Bettgesellen, Buona Sera, Mrs. Campbell). 1961 wurde Lollobrigida bei der Golden-Globe-Verleihung als beliebteste internationale Schauspielerin ausgezeichnet. Daneben gewann sie mit dem Nastro d’Argento und David di Donatello mehrfach Italiens wichtigste Filmpreise und wurde in Deutschland mit sechs Bambis ausgezeichnet. Ab den 1970er Jahren betätigte sie sich verstärkt als Fotografin und Bildhauerin und trat nur noch gelegentlich als Schauspielerin in Erscheinung.
Gina Lollobrigida wurde 1927 (anderen Angaben zufolge 1928 oder 1929) als zweitälteste von vier Töchtern des Möbelherstellers Giovanni Mercuri Lollobrigida und dessen Ehefrau Giuseppina geboren. Sie erhielt Privatunterricht im Gesang, Tanz, Zeichnen sowie Sprachunterricht. Nachdem die Fabrik des Vaters gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, zog Gina Lollobrigida mit ihrer Familie nach Rom, wo sie in bescheidenen Verhältnissen weiterlebte.
Lollobrigida erhielt 1945 eine Rolle in Eduardo Scarpettas Komödie Santarellina im Teatro della Concordia von Monte Castello di Vibio, dem kleinsten Theater all'italiana der Welt. 1946 begann sie dank eines Stipendiums ein Studium der Bildhauerei und Malerei am Liceo Artistico in Rom. Auch absolvierte sie eine Ausbildung zur Opernsängerin und erschien als Model „Gina Loris“ in italienischen Fotoromanen. Ein Jahr später wurde sie auf der Straße vom Filmproduzenten Mario Costa entdeckt und begann, Statistenrollen beim Film zu übernehmen. Bald folgten erste Hauptrollen, durch die angeblich der Milliardär Howard Hughes auf sie aufmerksam wurde. Doch Lollobrigida soll einen Filmvertrag bei ihm abgelehnt haben. Weitere Popularität brachte ihr die Teilnahme an verschiedenen Schönheitswettbewerben ein. War sie bereits als Dreijährige zum „Schönsten Kleinkind Italiens“ gekürt worden, folgten 1947 ein zweiter Platz beim Wettbewerb zur „Miss Roma“ und ein dritter Platz bei der Wahl zur „Miss Italia“.
Anfang der 1950er Jahre wurde Lollobrigida an der Seite von Gérard Philipe mit Fanfan, der Husar und Die Schönen der Nacht (beide 1952) auch ohne Hughes einem breiten internationalen Publikum bekannt. Weitere Popularität in Italien brachte ihr die Zusammenarbeit mit Luigi Comencini ein, der ihr die volkstümliche Rolle der „La Bersagliera“ in seinen Liebeskomödien Liebe, Brot und Phantasie (1953) und Liebe, Brot und Eifersucht (1954) anvertraute, jeweils mit Vittorio De Sica als Leinwandpartner.
Ihr Talent als Sängerin stellte sie 1955 in dem Film Die schönste Frau der Welt unter Beweis. In der Romanverfilmung Der Glöckner von Notre Dame (1956) spielte sie mit Erfolg an der Seite Anthony Quinns die Rolle der Esmeralda. Danach drehte sie Filme in den unterschiedlichsten Genres, vom Monumentalfilm wie Salomon und die Königin von Saba (1959) mit Yul Brynner bis hin zur Filmkomödie wie Buona Sera, Mrs. Campbell (1968) mit Peter Lawford, Telly Savalas und Phil Silvers. Trotz weiterer Erfolge wie Fremde Bettgesellen (1965) mit Rock Hudson stand sie zunehmend im Schatten ihrer jüngeren und erfolgreicheren Landsfrau Sophia Loren. Lorens Ehemann, der erfolgreiche Filmproduzent Carlo Ponti, lobte rückblickend Lollobrigidas Schönheit, stufte sie aber nur als „mittelmäßige“ Schauspielerin ein.
Anfang der 1970er Jahre verabschiedete sich Lollobrigida vorübergehend von der Leinwand. Ihren Fans, die die Schauspielerin „Gina nazionale“ oder kurz „La Lollo“ nannten, präsentierte sie sich nun vorrangig als Fotografin. Unter anderem porträtierte sie so bekannte Persönlichkeiten wie Schauspielkollege Paul Newman, Fidel Castro, Salvador Dalí oder Henry Kissinger. Mit Castro drehte sie 1975 die Kurzdokumentation Ritratto di Fidel. Daneben betätigte sich Lollobrigida auch als Modefotografin für die Zeitschrift Vogue und gab vier Bildbände heraus, unter anderem über ihre Heimat Italien (La mia Italia, 1972) und die Philippinen (Manila bzw. The Philippines, 1979). Auch engagierte sie sich für Wohltätigkeitsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, UNESCO oder UNICEF.
1981 beim kanadischen World Film Festival fungierte sie als Jurypräsidentin. Anfang 1985 kam sie erstmals an den New Yorker Broadway, um dort in einer Wiederaufnahme von Tennessee Williams’ Die tätowierte Rose den Part von Anna Magnani zu spielen. Zwei Wochen vor der Premiere wurde das Stück aber aufgrund des Todes des Produzenten eingestellt, was Lollobrigida noch Jahrzehnte später bedauerte.
1986 war Lollobrigida Jurypräsidentin der Berlinale. Am Ende des Festivals kam es zu einem Eklat, als sie bei der Preisverleihung öffentlich bekundete, gegen den Goldenen-Bären-Gewinner Stammheim gestimmt zu haben, den sie als „widerlichen“ Film empfand. Bei der Regiearbeit von Reinhard Hauff handelte es sich um eine Rekonstruktion des Stammheim-Prozesses gegen die RAF-Terroristen Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe sowie deren Tod. Die knappe Juryentscheidung, die mit sechs zu fünf Stimmen für den deutschen Beitrag zustande gekommen war (den zweiten Preis erhielt mit drei Stimmen der italienische Film Die Messe ist aus von Nanni Moretti), bezeichnete Lollobrigida „als ein absolut absurdes Votum“ und sprach von einer „politischen Entscheidung“, die „vorfabriziert“ gewesen sei. Die Festspielleitung um Moritz de Hadeln warf ihr daraufhin ein „antidemokratisches Verhalten“ vor.
Sporadisch kehrte Lollobrigida zur Schauspielerei zurück, unter anderem 1984 in der Rolle der Francesca Gioberti für einige Folgen der amerikanischen Fernsehserie Falcon Crest, was ihr eine Golden-Globe-Nominierung einbrachte. 1986 folgte eine Gastrolle im zweiteiligen Weihnachts-Special der Serie Love Boat. 1988 war Lollobrigida als Mutter einer Prostituierten in Giuseppe Patroni Griffis Fernsehproduktion La romana zu sehen – 1954 hatte sie unter der Regie von Luigi Zampa noch die Titelrolle des in die Prostitution abdriftenden schönen Mädchens in der Moravia-Adaption Die freudlose Straße gespielt. In ihrem bisher letzten Filmauftritt, der französischen Kinoproduktion XXL von Ariel Zeitoun, trat sie 1997 an der Seite von Gérard Depardieu auf.
Ab 1990 begann Lollobrigida Unterricht beim italienischen Bildhauer Giacomo Manzù zu nehmen. Mit einer riesigen Bronzeplastik in Adlerform, die im italienischen Pavillon ausgestellt wurde, war sie 1992 auf der Weltausstellung in Sevilla vertreten. Obwohl sie für ihre „fliegende Putte“ heftige Kritik erhielt, wurde Lollobrigida als Mitglied der Kunstakademie von Florenz aufgenommen.
1999 trat sie als Kandidatin des Wahlbündnisses von Romano Prodi für das Europäische Parlament an, verfehlte aber deutlich den Einzug. Ein Jahr später warb sie unter anderem in Deutschland für die Einführung des Euro.
Lollobrigida lebt in Rom. Von 1949 bis zur Scheidung im Jahr 1971 war die Künstlerin, die sich als „hartnäckig und starrköpfig, als enthusiastisch und impulsiv“ bezeichnet, mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofić verheiratet. Dieser gab seinen Beruf auf, um ihr Manager zu werden. Aus der Ehe mit Skofić ging ein Sohn (* 1957) hervor.
Für Aufsehen in der Boulevardpresse sorgte am 27. Januar 2007 die abgesagte Hochzeit mit ihrem langjährigen, 34 Jahre jüngeren spanischen Lebensgefährten Javier Rigau Rifols, gegen den später wegen Betrugsvorwürfen ermittelt wurde.
Im Herbst 2003 veranstaltete Lollobrigida als Bildhauerin eine erste umfassende Werkschau in Paris, da dort ihr erster erfolgreicher Film Fanfan, der Husar abgedreht worden war. 44 Bronze- und Holzarbeiten wurden im Hotel De La Monnaie gezeigt, die sie eigenen Angaben zufolge über einen Zeitraum von zehn Jahren geschaffen hatte. Dazu zählten Werke, die von ihren Filmfiguren aus Trapez, Der Glöckner von Notre Dame, Salomon und die Königin von Saba, Kaiserliche Venus oder Pinocchio inspiriert worden waren sowie Werke zu Marilyn Monroe und Liza Minnelli, denen sie ihre Ausstellung widmete. „Ich mag es, wenn meine Arbeiten ausdrucksstark und gefühlsbetont sind, es bedeutet, dass sie leben“, so Lollobrigida. Bereits im Juni 2003 hatte sie einen Großteil ihrer Werke im Moskauer Puschkin-Museum ausstellen lassen, was von Nikita Michalkow, Jewgeni Jewtuschenko und Ilja Glasunow besucht und beworben worden war. Zur selben Zeit veröffentlichte sie das Buch Gina Lollobrigida, my world über ihre Arbeit als Künstlerin. Auch gründete sie zum Verkauf ihrer Skulpturen eine Ladenkette mit dem Namen Gina.
...weiter auf https://de.wikipedia.org/wiki/Gina_Lollobrigida
Obwohl ja ihre Konkurrentin Sophia sich dazumal (und auch noch heute) meiner total hingebungsvollen Verehrung erfreute, war und ist Gina doch auch für mich eine altarwürdige Künstlerin. Ich freue mich mit für sie!
Kuckt ma'!
Danke, Rika, für Deine Einstellung!
Michi Müller hat sich gestern über die erhaltenen Gesichter spöttisch ausgelassen, die selten noch natürlich wirken(Veitshöchheim).
Meine Frau und Tochter sassen zufällig vor gefühlt 20 Jahren am gleichen Tisch wie die Lolo, im Kellerlokal des Bayerischen Hofes in München. Sie sah aus wie alt sie war.
Zufällig blätterte ich mit dem Handy heute Morgen dies auf. Ich kann das zwar verstehen, bin jedoch etwas betroffen und auch traurig:
Bitte mal lesen, falls der Link funzt!
Da magst Du sicher Recht haben, Arabella. Ich bin nur traurig auch, dass sie jetzt in dieser Verfassung ist, obwohl das ja eigentlich der Lauf der Welt ist, auch wenn sie eine Diva in der Filmwelt gewesen ist.
Noch etwas zu ihren "Reichtümern":
Hier!
Der Hintergrund der Gerichtsentscheidung sind Vorwürfe gegen ihren Manager Andrea Piazzolla (31), der bislang ihr Vermögen verwaltet und es beträchtlich geschmälert haben soll. Als das Gericht letztes Jahr Vermögen im Millionenwert beschlagnahmte, das der für seine Schwäche für schnelle Autos und Motorräder bekannte junge Mann in ihrem Namen verwaltet, reagierte sie erzürnt:. „Ich erlaube niemandem, meine Entscheidungen bei der Verwaltung meiner Geschäfte infrage zu stellen“, sagte sie einer italienischen Tageszeitung. „Das ist mein Leben, ich arbeite, seit ich 18 Jahre als bin, und ich habe mich immer um mich selbst gekümmert.“
Hier würden bei mir auch alle Alarmglocken läuten!
Ich hoffe, dass Gina Lollobrigida bis an ihr Lebensende ohne finanzielle Nöte leben kann!
Mit 95 Jahren einen Oberschenkelhalsbruch... Möge sie wieder auf die Beine kommen, zumal sie ja auch für die ' Italia Sovrana e Populare' kandidiert . Im Wahlprogramm der Partei: Ausstieg aus der Europäischen Union, dem Euro, der Nato..... .
Zitat von Eri im Beitrag #22
... zumal sie ja auch für die ' Italia Sovrana e Populare' kandidiert . Im Wahlprogramm der Partei: Ausstieg aus der Europäischen Union, dem Euro, der Nato..... .
Genau, dafür braucht sie die Wiederherstellung ihrer vollen Schaffenskraft, damit man sie im Wahlkampf als lebende Legende mit vermarkten kann...
Ein schönes Alter hat sie erreicht.
Als Kind sah ich mit den Eltern zusammen einmal eine Wiederholung von dem Film "Der Glöckner von Notre Dame" da spielte sie mit.
Ich weiß gar nicht mehr ob es den in schwarz-weiß, oder schon in Farbe gab?
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